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Über den Autor

Ingo Kohlschein erzielte Studienabschlüsse in Journalistik und Volkswirtschaftslehre und promovierte mit einem Stipendium in mikroökonomischer Theorie. Er arbeitete als Journalist, Unternehmensberater und im Management einer Verlagsgruppe. Aktuell verdient er sein Geld als Immobilienmakler.

Kurven, Täler und Hügel in seinem Lebenslauf führten den heute 48-Jährigen zum Bücher schreiben. In seiner Alphaphase vor dem Einschlafen kommen ihm die besten Ideen. Auf seinem Nachttisch liegt immer ein Notizbuch.

Die Trilogie Mater Terra wollte er eigentlich nach dem Berufsleben schreiben. Doch die aktuellen Krisen bewogen ihn, direkt anzufangen.

Die Autorenseite auf Amazon kann hier geöffnet werden.

Foto: Andreas Siebler

Fragen an den Autor und seine Antworten

Wenn du die Gelegenheit hättest, eine außerirdische Spezies zu treffen, wie würdest du dich vorbereiten?

Zum Glück gibt es das perfekte Buch, um sich auf die Begegnung mit Außerirdischen vorzubereiten. Ich würde es noch einmal gründlich lesen und mich mit dem unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive, dem Problem-anderer-Leute-Feld und der Gefahr-O-Sensitiv-Brille beschäftigen. Ich glaube fest daran, dass die menschliche Spezies der Wahrheit über Außerirdische selten nähergekommen ist als Douglas Adams in seiner Reihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ – und der Wahrheit über sich selbst übrigens auch.

Welche Rolle spielen technologische Entwicklungen in Mater Terra und wie werden sie erreicht?

In Mater Terra erlebt die Welt in den 40er bis 70er Jahren des 21. Jahrhunderts nie dagewesene technologische Fortschritte. Quanten,- Nano- und Biotechnologien machen den Bau der Weltraumlifte, Orbitalstationen und Raumfähren möglich. Diese Fortschritte gehen jedoch ausnahmslos aufs Konto der Chinesen, die damit eine einzigartige Führungsrolle einnehmen. Der demokratische Westen wird abgehängt. Es wäre traurig, wenn diese Entwicklung so einträte. Aber aktuell lassen das Tempo und die Konsequenz, mit denen China sich technologisch weiterentwickelt, eigentlich keinen anderen Schluss zu.

Wenn du die Möglichkeit hättest, eine der fiktionalen Technologien aus Mater Terra in die Realität umzusetzen, welche wäre es und warum?

Da geht es mir wie vielen anderen Science-Fiction-Autoren vermutlich auch: der Weltraumlift. Wie großartig wäre es, so einfach ins Weltall gelangen zu können? Vielleicht würde der Anblick der Erde aus der Ferne mehr Menschen die Verletzlichkeit unseres Planten vermitteln und sie ermutigen, sich besser um den Schutz der Erde zu kümmern. Schön wäre es auch, den Bussard-Ramjetantrieb zum Laufen zu bringen. Dann könnten wir leichter die anderen Ecken unseres kleinen Sonnensystems erkunden.

Glaubst du, dass Science-Fiction in der Lage ist, die Zukunft zu beeinflussen, oder ist sie lediglich ein Spiegelbild unserer aktuellen Gesellschaft?

Wenn man erfolgreiche Science-Fiction-Bücher oder Filme nimmt, stellt man schnell fest, dass die zentralen Konflikte meist dieselben sind, die zu der jeweiligen Zeit, in der Werke entstanden, bei uns vorherrschten. Dafür gibt es viele Beispiele. Ich denke, dass ein relevanter Einfluss von Science-Fiction-Literatur auf die Zukunft kaum existiert. Vielmehr ist es so, dass die Inhalte unseren Blick für Fragen in unserer eigenen Gegenwart schärfen können, was ja nicht weniger wertvoll ist.

Welche Rolle spielen deiner Meinung nach moralische Dilemmata und ethische Fragen in der Science-Fiction-Literatur?

In vielen Science-Fiction-Werken spielen ethische Fragen und moralische Konflikte eine zentrale Rolle. Sie bieten oft eine einzigartige Plattform, um komplexe ethische Fragen zu eruieren, die in unserem Alltag möglicherweise nicht vorkommen. Durch die Verfremdung von realen Situationen in einer fiktiven Umgebung können moralische Fragen oft klarer und unvoreingenommener betrachtet werden. Auch in Mater Terra ist das so, zum Beispiel als Athene ihrer besten Freundin Diana die Zwangshaube überstülpt oder Primus den Staat Mars Ultor gründet.

Wenn du die Möglichkeit hättest, in eine Szene in Mater Terra einzutauchen, welche wäre es und was würdest du tun?

Das ist für einen Autor eine ungewöhnliche Idee, da ich das beim Schreiben in Gedanken ja ständig tue. Aber im Ernst: Vermutlich würde ich am Tag vor dem Umsturz auf dem Mars zu den Männern von Mater Terra reisen und ihnen die Wahrheit über Primus berichten. Es ist einfach furchtbar, was er auf dem Mars nach seinem Erfolg anrichtet.

Gab es für dich einen besonderen Anlass, den Roman gerade jetzt zu schreiben?

Ich lese intensiv politische Nachrichten und viele Geschehnisse empfinde ich als sehr bedrückend. Manche dieser Ereignisse sind unmittelbar in das Buch eingeflossen wie die US-Präsidentenwahl oder der Konflikt um Taiwan. Weitere Anlässe waren die brutalen Verbrechen an Frauen in den Kriegen in der Ukraine und Israel. Berichte von Opfern dieser Gräueltaten habe ich in die Vorgeschichte der Haupthandlung übernommen. Angesichts der bedrückenden Nachrichten empfand ich die Zeit als passend, mein Buch zu schreiben. Es nimmt viele dieser Entwicklungen auf und spinnt sie weiter. Ehrlicherweise kann man sich nur wünschen, dass es nicht so kommt, wie es ich in meinem Buch beschreibe.

Hast du Vorbilder fürs Schreiben?

In den vergangenen zwei Jahren habe ich alle 37 Ausgaben von Robert Jordans meisterhaftem Epos „Rad der Zeit“ bei Audible gehört. Mich begeisterte von Beginn an die Entwicklung der fünf Heldinnen und Helden aus Emondsfelde. Das lieferte mir viele Ideen für meine vier jungen Protagonisten. Auch der atmosphärische Erzählstil und die Wechsel zwischen der laufenden Handlung sowie den politischen und geschichtlichen Rückblicken finde ich bei Jordan toll gelungen.

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