Orte in Mater Terra
Schauplätze auf dem Mars
Alle Bauwerke auf dem Mars liegen in einer der spektakulärsten geologischen Formationen unseres Nachbarplaneten: Hebes Chasma. Die gigantischen Ausmaße des Talkessels wurden für die Science-Fiction-Trilogie Mater Terra zwar „geschrumpft“, damit die Figuren sich glaubwürdig zwischen dem Tafelberg und dem Boden des Kessels hin- und herbewegen können. Doch den Ort gibt es tatsächlich.
Der Talkessel von Hebes Chasma weist keinen Abfluss und keine Verbindung zu anderen Einschnitten der Marsoberfläche auf. Er hat eine Ausdehnung von über 300 Kilometern in West-Ost-Richtung und mehr als 120 Kilometern in Nord-Süd-Richtung. Der Tafelberg in seinem Zentrum erstreckt sich über etwa 100 Kilometer Länge. Die Tiefe des Talkessels beträgt bis zu 8.000 Meter.
Der genaue Urspung der riesigen Talformation ist nicht bekannt. Einige Wissenschaftler vermuten, dass der Kessel früher mit Wasser gefüllt war. Ein Teil dieses Wasser könnte immer noch unter dem Talboden eingelagert sein, während ein anderer Teil durch die dünne Atmosphäre verdunstete und ins All davongetrieben wurde.
Bildnachweis: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum), weitere Informationen
Hebes Chasma liegt nordwestlich der größten Grabenformation auf dem Mars und womöglich im Sonnensystem: Dem 3.000 Kilometer langen Valles Marineris. In seinen Ausmaßen würde der Grand Canyon wie ein Spielzeug verschwinden.
Die Europäische Raumfahrtbehörde hat einen beeindruckenden virtuellen Rundflug über den Talkessel erstellt. Der Film entstand aus Bildern der hochauflösenden Stereokamera auf dem Mars Express und wurde 2008 von der Freien Universität Berlin veröffentlicht.
Der Tafelberg (Mesa genannt) erhebt sich bis zu 8.000 Meter von der Sohle und erreicht fast die Höhe wie die Ebene rund um den Graben. Er besteht aus gestapelten Gesteinsschichten – möglicherweise Sedimente eines Sees.
Bildnachweis: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum), weitere Informationen
Gebäude der Marskolonie
100.000 junge Männer leben in den zehn Quartieren der unterirdischen Wohnkolonie im Tafelberg von Hebes Chasma. Jedes Quartier verfügt über einen Schlafsaal mit 5.000 Betten, ein Gym, einen Gemeinschafstarum sowie Sanitäreinrichtungen.
Durch die Wohnkolonie führt die Hauptröhre, die alle Einrichtungen in Hebes Chasma verbindet und mit Luft und Wärme versorgt. Von der Wohnkolonie aus führt die Hauptröhre 2.000 Meter abwärts zur Transferhalle. In der Röhre läuft ein Transportband aus Gummi, mit dem die Männer von einem Ort zum anderen gelangen.
Die Transferhalle, der See und die Arena liegen unter dem riesigen Atmosphärendach. Unter ihm erstrecken sich auch die großen landwirtschaftlichen Anbauflächen. Aus der Halle führt ein zweites Transportband zu den Fabriken mit der großen Erzwäsche und zur Mine.
Auf dem Tafelberg wurden die Basistation des Orbitallifts und der Raumhafen errichtet. Der Raumhafen ist seit dem Bau des Lifts nicht mehr in Betrieb.
Hinweis: Die Darstellung ist eine Skizze und nicht maßstabsgerecht.
Schauplätze auf der Erde
Dem großen Krieg fielen im Pageturner Mater Terra fünf Kontinente und sieben Milliarden Menschen zum Opfer. Die Frauen gründeten in Afrika den neuen Staat Gaia, der allen Bewohnerinnen Würde, Sicherheit und die Wahrung der Menschrechte garantierte (siehe Vorgeschichte).
Die wichtigsten Schauplätze der Handlung der Science-Fiction-Trilogie Mater Terra liegen daher im westlichen Afrika, vor allem dem heutigen Land Nigeria mit seiner Hauptstadt Lagos. Wegen seiner Lage auf dem Äquator spielt die Insel São Tomé eine prominente Rolle.
Dank des Atomwaffensperrvertrags überstanden die Länder Afrikas den Großen Krieg weitgehend unbeschadet. Während sich ihre Staatenlenker nach dem Krieg nicht auf einen Neubeginn einigen können, beschließen die Frauen, eine neue Welt zu begründen: ihren Staat Gaia.
Zur Hauptstadt des neu gegründeten Staats wird das frühere Lagos in Nigeria bestimmt. Gaia City entsteht auf den Fundamenten der an Klimawandel, Raffgier und Korruption leidenden Mega-City. Dank der Prinzipien des neues Staats Gaia erblüht die Hauptstadt.
Der Äquator verläuft exakt über die kleine Nachbarinsel südlich von São Tomé in der Bucht von Guinea: Rólas. Das macht sie zum Standort der Basistation des Weltraumlifts. Ein Diktator verkauft die Inseln an die Chinesen, die Teile des Inselparadieses mit der Basisstation überbauen.
Bildnachweise: Karte PeterHermesFurian, Lagos Kehinde Temitope Odutayo, Insel São Tomé Wirestock, alle über istockphoto.com
Schauplätze im Weltraum
Orbitalstationen
In den Jahren 2061 und 2070 nehmen die Chinesen die Orbitalstationen über der Erde und über dem Mars in Betrieb. Beide befinden sich im geostationären Orbit ihres Himmelkörpers und bilden die obere Haltstelle des Weltraumlifts von der Planetenoberfläche. Die Station über der Erde ist größer, da sie die Weltraumwerft beheimatet, in der die riesigen Pendelfähren gebaut und repariert werden. Sie trägt außerdem an ihrer Spitze eine geheime sechste Ebene. Beide Stationen bestehen aus einem langen zylinderförmigen Zentralkörper, an dem 4 beziehungsweise 6 runde Ebene übereinander angehängt sind. Der Durchmesser der größten Ebene der Station über der Erde beträgt 4.000 Meter, die Höhe dieser Station 5.000 Meter.
Pendelfähren
Zwischen den beiden Orbitalstationen verkehren gigantische Pendelfähren. Jede Fähre kann die Last mehrerer großer Containerschiffe transportieren. Die Fähren verfügen über einen Bussard-Ramjet als Antrieb. An der Vorderseite der Fähren sammelt ein 3.000 Meter langer Trichter elektrisch geladene Teilchen ein, die mithilfe eines Fusionsreaktors einen Antriebsstrahl erzeugen. Die Fähren beschleunigen auf über 250.000 Stundenkilometer und füllen ihre Ernergiereserven im Flug wieder auf. So bewältigen sie die Strecke zwischen Mars und Erde binnen weniger Tage. Heutige Raumfährzeuge benötigen bis zu 9 Monate für den Transfer. Wegen ihrer enormen Größe sind die Fähren nicht für einen Eintritt in die Atmosphäre und Landung auf einem Himmelkörper geeignet.
Bildnachweise: ZargonDesign für die Raumstation und freestylephoto für die Raumfähre, alle über istockphoto.com